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Pressluftatemgerät kaufen – Was muss ich beachten?

Pressluftatemgeräte faszinieren immer mehr Gearheads und Kinkster. Doch bei der Handhabung gilt es ein paar Dinge zu beachten. Zunächst sollte man sich ein paar grundsätzliche Gedanken machen, bevor man sich ein Gerät kauft. Dazu gehört unter anderem die Möglichkeit die Flasche füllen zu lassen.

Vor dem Kauf gilt es das Angebot genau zu lesen und die Bilder genauer anzusehen. Hat die Flasche noch TÜV? Ist die Flasche stark abgenutzt? Ist das Ventil verbogen? Hat sie Beulen oder Verformungen? Weist das Gerät Beschädigungen, Verschmutzungen oder starke Abnutzungsspuren auf?

Checkliste:

  • Habe ich eine Möglichkeit die Flaschen füllen zu lassen?
  • Hat das Gerät bzw. die Flasche noch TÜV und ist noch ein kleiner Restdruck in der Flasche?
  • Weisen Gerät und/oder Flasche Beschädigungen oder starke Abnutzungsspuren auf?
  • Passt der Lungenautomat an meine Maske? Hier erfährst du mehr über Maskenanschlüsse

Doch erstmal eine kleine Erklärung und Einführung in das Thema. Um die Luft, die mit 200 oder 300 Bar in der Flasche komprimiert ist, atmen zu können, braucht es den Pressluftatmer, PA oder die korrekte Bezeichnung: das umluftunabhängige Atemschutzgerät.

Ein Atemschutzgerät besteht aus folgenden Teilen:

  1. die Trageplatte die auf dem Rücken getragen wird und an der alles montiert ist
  2. die Pressluftflasche aus Stahl (üblich sind 6 Liter mit 300 Bar oder 4 Liter mit 200 Bar) oder CFK (6,8L mit 300 Bar)
  3. der Druckminderer der die 300/200 Bar Hochdruck auf 4,5-12 Bar Mitteldruck reduziert
  4. das Manometer zum Ablesen des Flaschendruckes
  5. der Lungenautomat mit Anschluss für die Maske
  6. die Atemschutzmaske

Hast du nun einen Pressluftatmer gekauft, die Flasche gefüllt und den richtigen Lungenautomat zu der Maske ausgewählt, beginnt der aufregende Part: das anlegen und atmen mit dem Pressluftatmer.

Zunächst muss die Flasche an das Gerät. Hierzu empfehle ich dir die Flasche mit dem Ventil nach oben hinzustellen und anschließend den Flaschengurt des PA zu öffnen und über die Flasche zu führen. Nun schraubst du die Flasche an den Druckminderer. Das braucht ein bisschen Übung und ist beim ersten Mal ein bisschen tricky. Ist die Flasche angeschlossen, schließt du den Verschluss vom Flaschengurt wieder, sodass die Flasche in der (mittleren) Mulde liegt. Jetzt schließt du, sofern noch nicht passiert, den Lungenautomaten an die Mitteldruckleitung an, später unter Druck ist das nämlich ziemlich schwierig. Zu guter Letzt schraubst du die Flasche noch auf. Hast du einen Überdruck-Lungenautomaten angeschlossen, stelle sicher, dass dieser gesperrt ist. Das machst du indem du die Rote taste drückst bis du ein spür- und hörbares klicken wahrnimmst. Zum öffnen der Flasche drehst du das Handrad vom Ventil gegen den Uhrzeigersinn bis zum Anschlag auf und anschließend wieder eine halbe Umdrehung zurück. Dabei ertönt kurz die Restdruckwarneinrichtung, umgangssprachlich die Pfeife, die sich ab einem Druck von 50-60 Bar und weniger bemerkbar macht. Das zurückdrehen macht man, weil sich das Ventil durch den Luftstrom und die Dekomprimierung der Luft stark abkühlen kann und sich das Ventil ggf. festsetzen könnte. Nun bist du bereit das Gerät zu schultern.

Dazu nimmt man die Trageplatte an einem Schultergurt und setzt das Gerät wie ein Rucksack auf den Rücken. Für die ersten Male empfiehlt sich eine zweite Person, die einem dabei hilft. Vor allem gilt es zu beachten das nach unten zeigende Ventil nirgends anzustoßen. Das Ventil, bzw. der Flaschenhals ist die Schwachstelle der Pressluftflasche. Nachdem der Pressluftatmer nun auf dem Rücken ist, zieht man die Schultergurte fest. Anschließend schließt man den Beckengurt und zieht auch diesen fest.
Nun kann man zwischen zwei Tragearten wählen: Rückenbelastet oder Beckenbelastet. Für die rückenbelastete Trageweise belassen wir die Gurte so wie sie sind, für die beckenbelastete Trageweise lockern wir die Schultergurte ein wenig, sodass das Gewicht des Gerätes auf dem Becken und nicht mehr auf den Schultern lastet. Wichtig hierbei ist, dass die Gurte dennoch so straff bleiben, dass uns der Pressluftatmer nicht von den Schultern rutscht. Dann gibt es noch eine Kombination aus beiden Trageweisen, die ich persönlich am besten finde. Man lockert die Schultergurte ein kleines bisschen, sodass sich das Gewicht auf Schultern und Becken verteilt.

Nachdem wir nun die Trageplatte mit der Flasche auf dem Rücken haben, geht es daran die Maske aufzusetzen und den Lungenautomaten mit der Maske zu verbinden. Hast du einen Überdruck-Lungenautomaten hast du beim ersten Einatmen einen kleinen Widerstand, der mit einem Klicken und dem plötzlichem beginnen des Luftstroms endet. Jetzt bist du mit deiner Atemluft von der Außenwelt komplett isoliert.

Hast du die Flasche nun schon eine Weile in Benutzung kommt irgendwann der Punkt, wo das Manometer unter 50-60 Bar absinkt. Ab diesem Druck fängt eine Pfeife an zu pfeifen und signalisiert, dass nur noch wenig Restdruck in der Flasche ist. Die Pressluftflaschen sollten niemals komplett geleert werden, da dies zu Korrosion führen kann.

Zum Schluss noch eine kleine Warnung:
Pressluftflaschen stehen unter hohem Druck. Sie sind deswegen mit besonderer Vorsicht zu handhaben. Außerdem dürfen Pressluftflaschen nie ganz geleert werden.

Vielen dank auch an Jan aka jhgd1498, der mir bei der Recherche und dem zusammentragen der Infos geholfen hat.

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